Bertelsmann-Stiftung fordert schnelles Gegensteuern

Rund 302.000 Kinder in Niedersachsen sind von Armut bedroht. Das geht aus einer Studie der Bertelsmann-Stiftung hervor. Mit 22,4% liegt ihr Anteil demnach gut zwei Punkte über dem Bundesschnitt. Als armutsgefährdet gelten Kinder, wenn ihre Eltern weniger als 60% des mittleren Haushalts-Einkommens verdienen oder Leistungen der Grundsicherung erhalten. Auch viele junge Erwachsene zwischen 18 und 25 Jahren sind der Studie zufolge mit Armut konfrontiert. Aktuelle Krisen und Preissteigerungen hätten das Problem verschärft, sagte Stiftungsdirektorin Anette Stein. Sie appellierte an die Bundesregierung, die geplante Kindergrundsicherung schnellstmöglich zu beschließen. Damit werden alle staatliche Leistungen für Kinder zusammengefasst und unbürokratisch ausgezahlt. Nach den Plänen der Berliner Ampel-Regierung soll die Grundsicherung im Jahr 2025 eingeführt werden. Stein mahnte zudem eine zeitnahe Umsetzung der Ausbildungsgarantie sowie der BAföG-Reform an. Beide Vorhaben wurden ebenfalls im Koalitionsvertrag angekündigt.