Kultusministerium meldet neuen Negativ-Rekord

Die Unterrichtsversorgung an Niedersachsens Schulen ist auf den niedrigsten Wert seit Beginn der Statistik vor 20 Jahren gesunken. Wie Kultusministerin Julia Willie Hamburg bekanntgab, lag das Verhältnis von Schülern zu Lehrerstunden am Stichtag 8. September 2022 bei 96,3% – gut ein Prozent unter dem Wert des Vorjahres. Die Zahlen bestätigten einmal mehr den großen Handlungsbedarf, sagte die Grünen-Politikerin. Als Gründe nannte sie unter anderem die gestiegenen Schülerzahlen sowie mehr Schwangerschafts- und langfristige Krankheitsausfälle bei den Lehrkräften. Eine Rolle spielten daneben auch höhere Anforderungen an Inklusion und Ganztagsunterricht. Besonders eklatant ist der Lehrermangel laut Statistik an Haupt- und Förderschulen. Gymnasien und Grundschulen stehen dagegen vergleichsweise gut da. Die Ministerin kündigte an, kurzfristig mit Entlastungspersonal gegenzusteuern, etwa mit IT-Helfern und Sozialpädagogen. Auf lange Sicht sollten die Lehrkräfte besser bezahlt werden, so Hamburg. Sie hatte das Kultusressort erst im November vom SPD-Politiker Grant Hendrik Tonne übernommen.