Fotoausstellung in Gifhorn erinnert an ertrunkene Flüchtlinge im Mittelmeer

Eine Fotoausstellung in Gifhorn erinnert aktuell an das Schicksal tausender geflüchteter Menschen, die im Mittelmeer ertrunken sind. Unter dem Titel „Seenotrettung – eine Pflicht“ hat der Sassenburger Thomas Bollmann insgesamt 60 Aufnahmen zusammengestellt. Sie wurden von diversen Hilfsorganisationen zur Verfügung gestellt und zeigen das „Alltagsleben“ an Bord der Rettungsschiffe. Die Betrachter sollten sich von den teilweise friedlichen Bildern aber nicht täuschen lassen, so Bollmann. Die Ausstellung in den Schaufenstern des Gifhorner Mehrgenerationenhauses ist bis zum 14. Juni zu sehen – dem Datum des Unglücks von Pylos. Vor einem Jahr war unweit der griechischen Hafenstadt ein überfülltes Fischerboot gekentert. Dabei waren mehr als 600 geflüchtete Menschen ertrunken. Kritiker werfen der Küstenwache und der europäischen Grenzschutzagentur „Frontex“ vor, tatenlos zugesehen zu haben. Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration kamen 2023 mindestens 3.800 Menschen auf der Flucht über das Mittelmeer ums Leben. Experten gehen von einer wesentlich höheren Zahl aus, da die meisten Leichen nie gefunden werden. — Foto (c) Thomas Bollmann