Herzog August-Bibliothek erforscht Herkunft ihrer Zugänge nach 1933

Die Herzog August Bibliothek (HAB) in Wolfenbüttel hat in den letzten zwei Jahren sieben Bücher zurückgegeben, die den rechtmäßigen Besitzern in der Nazizeit entzogen worden waren. Das geht aus der Zwischenbilanz eines Forschungsprojekts zum Thema „NS-Raubgut“ hervor. Weitere sechs Rückgaben an die Erben oder deren Rechtsnachfolger stehen demnach aktuell aus. Seit Ende 2022 untersucht die HAB die Herkunft ihrer Zugänge zwischen 1933 und 1969. Bisher wurden laut Mitteilung mehr als 20.000 Titel daraufhin geprüft, ob sie den damaligen Eigentümern unter Zwang abgekauft oder gar einfach weggenommen wurden. Es sei ersichtlich, dass die Bibliothek auch bei Lieferanten gekauft habe, die nachweislich mit NS-Raubgut gehandelt hätten, so die HAB. Sie geht zudem von einer hohen Dunkelziffer aus. Die international hoch angesehene Herzog August Bibliothek (Bild) wurde 1572 gegründet. Ihr Bestand umfasst rund eine Million Medien, darunter eine umfangreiche Sammlung von Bänden aus dem Mittelalter und der frühen Neuzeit. — Foto (c) CC3.0/Friedrichsen