Gewerkschaft warnt vor Ausbeutung von Saisonkräften

Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt Braunschweig-Goslar hat eindringlich vor der Ausbeutung von Erntehelfern gewarnt. Sie appellierte an die Landwirte in der Region, faire Löhne und menschenwürdige Unterkünfte für Saisonarbeitskräfte sicherzustellen. Die Arbeit sei hart und finde oft unter schwierigen Bedingungen statt, sagte IG BAU-Bezirkschef Holger Henze. Dafür müssten sie angemessen entlohnt und untergebracht werden. Der gesetzliche Mindestlohn von 12,82 Euro pro Stunde sei das Minimum, erklärte Henze. Er begrüßte die Klarstellung des Bundesagrarministeriums, dass es dabei auch für die Landwirtschaft keine Ausnahmen geben werde. Damit sei die Forderung des Deutschen Bauernverbandes vom Tisch, Saisonarbeitern nur 80% des Mindestlohns zu zahlen. Für die Betroffenen, die oft aus Osteuropa und zunehmend auch aus Zentralasien kämen, bleibe ohnehin kaum etwas von der Entlohnung übrig, so der Gewerkschafter. Die Saisonkräfte müssten häufig hohe Mieten für desolate Unterkünfte zahlen. Dazu kämen Kosten für Verpflegung, Transport und die Vermittlung der Arbeitsstelle. Wer auf Saisonkräfte trifft, die Unterstützung benötigen, kann sich laut Henze an das Beratungsnetzwerk des Deutschen Gewerkschaftsbundes wenden. — Themenfoto (c) IG BAU/Florian Göricke