Perli fordert verstärkte Mindestlohn-Kontrollen bei Agrarbetrieben

Der Linken-Politiker Victor Perli aus Wolfenbüttel hat gefordert, die Einhaltung des Mindestlohns in der niedersächsischen Landwirtschaft verstärkt zu überwachen. Eine Anfrage bei der Bundesregierung habe ergeben, dass der Zoll pro Jahr nur etwas mehr als 100 der landesweit über 35.000 Agrarbetriebe kontrolliere. Das sei absurd, sagte der Bundestagsabgeordnete mit Blick auf das offizielle Ende der Spargelsaison. In das gleiche Horn stößt der Deutsche Gewerkschaftsbund in Niedersachsen. Nach wie vor klagten auch Saisonkräfte über Unregelmäßigkeiten bei der Lohnauszahlung oder bei den Arbeitszeiten, sagte ein Sprecher der DGB-Beratungsstelle Faire Mobilität. Den Beschäftigten werde beispielsweise ein Tagesverdienst von bis zu 120 Euro versprochen, tatsächlich bekämen sie dann aber nur maximal 45 Euro. Die Vereinigung der Spargel- und Beerenanbauer in Niedersachsen wies die Vorwürfe zurück. Vom Brutto-Mindestlohn in Höhe von 9,50 Euro müssten noch die Kosten für Unterkunft, Verpflegung oder die Reise abgezogen werden, so Geschäftsführer Fred Eickhorst. Wie er weiter mitteilte, blicken Niedersachsens Spargelbauern auf eine durchwachsene Saison zurück. Die Erntemenge sei im Vergleich zum Vorjahr erneut gesunken. Als Grund nannte Eickhorst das kühle und bedeckte Wetter. Die Erfahrung zeige, dass die Kunden vor allem bei Sonne Lust auf Spargel hätten.