Landesarmutskonferenz beklagt anhaltenden Mangel an bezahlbarem Wohnraum

Die Landesarmutskonferenz (LAK) hat erneut vor einer wachsenden Spaltung der Gesellschaft gewarnt. Allein in Niedersachsen fehlten über 100.000 bezahlbare Wohnungen, sagte Geschäftsführer Klaus-Dieter Gleitze mit Blick auf eine Untersuchung der gewerkschaftsnahen Hans Böckler-Stiftung. In Braunschweig und anderen Großstädten müssten demnach mehr als 40 Prozent aller Haushalte fast ein Drittel ihres Nettoeinkommens allein für die Miete ausgeben. Besonders katastrophal sei die Situation für Alleinerziehende und hier weit überwiegend für Frauen, so Gleitze. Gerade in der Corona-Krise wachse mit der Wohnsituation zusätzlicher sozialer Sprengstoff heran. Die LAK macht sich deshalb weiterhin für die Gründung einer gemeinnützigen Landeswohnungsbaugesellschaft stark. Darüber hinaus fordert sie deutlich mehr Sozialwohnungen in Niedersachsen und eine rechtzeitige Anmietung von menschenwürdigen Unterkünften, um Obdachlose in der kalten Jahreszeit zu schützen.