Nationalpark Harz plädiert für Erhalt abgestorbener Bäume

In der Debatte um das Totholz im Harz hat sich die Verwaltung des Nationalparks jetzt dafür ausgesprochen, abgestorbene Bäume im Wald zu belassen. Totes Holz großflächig zu räumen, halte man fachlich, wissenschaftlich und auch rein praktisch für falsch, sagte ein Sprecher. Allerdings müsse geprüft werden, ob das Totholz an besonders gefährdeten Stellen entfernt werden sollte, um Waldbrände besser bekämpfen zu können. Der Schutz von Leib und Leben habe dabei oberste Priorität. Zusätzliche Brandschutzschneisen würden aber auch weitere sensible Bereiche für Besucher zugänglich machen, so der Sprecher. Damit wachse etwa durch Lagerfeuer wiederum die Brandgefahr. Die Nationalpark-Anrainerländer sind in Sachen Totholz geteilter Meinung: Sachsen-Anhalts Forstminister Sven Schulze fordert, einen Großteil des Totholzes zu entfernen, um breitere Schneisen für die Brandbekämpfung zu schaffen. Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies lehnt eine großflächige Räumung dagegen ab. Er teilt die Sichtweise mehrerer Umweltverbände, die auf die Schutzwirkung von Totholz verweisen. Sie argumentieren, das Totholz nehme bei Regen Feuchtigkeit auf und gebe sie bei Trockenheit nach und nach wieder ab.